Kaum gestartet, müssen wir schon wieder anhalten. Eine kleine Gruppe Hirsche überquert die Straße, noch in den Randbezirken von Pueblo.
Eine Kuh hat den Anschluss verpasst und läuft auf der anderen Straßenseite immer am Zaun entlang und sucht einen Durchlass. Als sie keinen findet, entscheidet sie sich zu einem eleganten Sprung über den Zaun. Dann noch schnell über die Straße und sie ist wieder bei ihrer Herde. Die Autos in beiden Richtungen haben alle brav gewartet. Den Blick der Leitkuh auf dem Foto interpretiere ich mal so "nun mal zügig, hop hop".
Unser erstes Ziel heute ist die
Bent’s Old Fort National Historic Site. Das Navi führt uns hierhin
Von dem Fort ist hier nichts zu sehen. Man könnte denken hier wäre der Zugang zu dem Fort, aber weit gefehlt. Der ist 200m entfernt und nicht ausgeschildert. Das rekonstruierte Fort ist knapp 1km entfernt vom Highway und von dem aus kaum zu sehen.
Wir haben dann doch den richtigen Weg gefunden. Naja fast, ein Bauarbeiter hielt uns an und sagte der Zugang zum Haupteingang des Forts wäre wegen Arbeiten an der Straße gesperrt. Wir wurden umgeleitet auf einen Weg zur Rückseite des Forts, der normalerweise nur von den Angestellten benutzt wird. Dort durften wir parken und einer Besichtigung stand nichts mehr im Wege.
Das Fort ist wirklich schön rekonstruiert und auf jeden Fall einen Besuch wert. Die Vorteile der Adobe-Bauweise konnten wir nachvollziehen. Draußen war es heiß, aber in den Innenräümen konnte man es gut aushalten. Ob das im Winter auch so ist, konnten wir aber nicht überprüfen.
Man konnte sich einer Führung anschließen oder aber auch eine self guided tour machen. Dafür gab es einen Führer aus Papier, den man wieder abgeben sollte. Aber da stand nicht drin, ob sie damals wirklich schon Pool-Billard gespielt haben. In der Offiziers-Messe stand aber ein entsprechender Tisch.
Dann ging es ins große Nichts aka
Comanche Grasslands. Auf den 100mi nach
Trinidad gibt es wirklich nichts, auch keine Tankstelle.
Die Straße folgt dem Santa Fe Trail, auf dem im 19.Jahrhundert die Siedler nach Westen zogen. Ein angenehme Unterbrechung auf dem langen Weg ist sowas
ich konnte die Spuren aber nicht erkennen.
Dann erreichen wir
Trinidad. Wir fahren zum Colorado Welcom Center, denn da startet eine kostenlose Trolley Tour durch die Stadt. Die nehmen wir war. Wir sind ganz alleine in dem Trolley.
Ins Zentrum kann der Trolley nicht fahren, denn das ist gerade gesperrt wegen irgendeiner Veranstaltung. Trotzdem lernen wir Stadt dabei kennen. Im
Mount San Rafael wird uns ein tolles Wandbild gezeigt, das die Historie von Trinidad und der Region darstellt.
Ohne die Trolley-Tour hätten wir das sicherlich nicht zu sehen bekommen. Das gilt auch für das
Art Cartopia Museum, wo der Trolley eine Pause machte. Es ist schon erstaunlich, welche Kunstobjekte man auf Basis eines Autos erstellen kann. Das Museum kostet übrigens keinen Eintritt, lediglich um eine Spende wird gebeten.
Nach Ende der Trolley-Tour wollen wir die gesperrte Innenstadt zu Fuß erkunden. Wir fahren so dicht ran wie möglich, parken an der Straße (2h erlaubt) und machen uns auf den Weg.
Und dann passiert es. Ich übersehe eine Stufe nach unten, ein stechender Schmerz, und ich kann das linke Bein nicht mehr bewegen. Mit Mühe kämpfe ich mich zu einen, glücklicherweise vorhandenen Geländer, und atme tief durch. Ich kann aktuell keinen Schritt mit dem linken Bein machen. Meine Frau holt das Auto, ich quäle mich rein auf den Fahrersitz. Fahren kann ich, bei Automatik braucht man ja das linke Bein nicht.
Wir fahren zurück zum Welcome Center und fragen, was wir tun können/sollen. Sie verweisen uns an das Mount San Rafael Hospital (das mit dem Wandbild) und die dortige Notfall-Station. Wir fahren hin, man holt mich mit einem Rollstuhl ab und bringt mich zur Untersuchung.
Nach drei Stunden verlassen wir die Klinik, ich mit Krücken, einer Schmerzspritze und einem Rezept für Ibuprofen für die nächsten Tage. Diagnose Muskelfaserriss. Bezahlen musste ich erstmal nichts, wir haben uns darauf geeinigt, das ich die Rechnungen per email bekomme.
Dann gehts zum
La Quinta, wo wir übernachten. Wir bekommen ein Zimmer dicht am Eingang, also keine langen Wege mit den Krücken.
Das Frühstück da war nicht so doll. Es gab kein Buffet, sondern man musste am Tresen bestellen, was man wollte. Gar nicht so einfach, wenn man nicht weis was es gibt...
