Da wir bis zum Öffnungszeitpunkt des nächsten Highlights noch etwas Zeit hatten, starteten wir mit einer kleinen Rundfahrt durch die Gegend am Westufer. Dann ging es wieder auf die Ostseite zur Vanderbilt Mansion National Historic Site. Dieses Herrenhaus wird als das non plus ultra gepriesen, und das nicht zu Unrecht. Ein Aussenbild der Mansion will ich nicht beisteuern, das Haus wurde gerade renoviert und war eingerüstet. Aber eine Innenaufnahme und einen Panorama-Blick aus der riesigen Anlage gibt es.
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Das Haus wurde übrigens nicht von dem Vanderbilt (Cornelius) gebaut, sondern von seinem Enkel Frederick. Der aber war auch kaum weniger reich. Das Haus und die Einrichtung sind ein einziger Prunk, oder sollte ich lieber sagen Protz? Fast alles wurde aus Europa importiert. Das ganze entstand weniger als Wohnhaus, es war mehr dazu gedacht die New Yorker High-Society zu beeindrucken. Die Einrichtung ist immer noch original, aber es fehlen die meisten der ursprünglich undendlich vielen Wandteppiche, auf die Frau Vanderbilt so stand. Diese wurden an verschiedene Museen abgegeben, weil die dreckigen Finger der Besucher sie schon ziemlich zerstört hatten. Das ist halt der Fluch, wenn man etwas Schönes zur Besichtigung freigibt.
Herr Vanderbilt hat sich auch seinen eigenen Bahnhof bauen lassen, am Ufer vor dem Anwesen. War ja seine Eisenbahn, und so konnte er schnell nach New York kommen. Das Gebäude existiert noch (ob es noch in Betrieb ist, enzieht sich meiner Kenntnis). Es enthält heute ein kleines Museum mit verschiedenen Modellbahnen. Und, was uns besonders beeindruckt hat, einen Automaten zum Kauf von frischen Äpfeln.
Nur ein paar Meilen weiter gibt es dann die Roosevelt Area. Im Gegensatz zur Vanderbilt Mansion, ist Roosevelts Home wirklich zum wohnen eingerichtet. Aber es gibt natÜrlich auch hier ein paar Gegenstände aus seiner Präsidenten-Zeit. Er hat ja doch einiges geschenkt bekommen ...
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Die Besichtigung des Hauses, in dem er zusammen mit seiner Frau Eleonore und seinen Kindern gelebt hat, sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Ebensowenig das Museum, das sich auch auf dem Gelände befindet. Hier hat uns auch das Thema Hochzeit nochmals eingeholt. Auf der Freifläche vor dem Museum wurde gerade ein riesiges Zelt abgebaut, in dem gefeiert wurde. Wohl dem, der sich so eine Location zur Hochzeit leisten kann.
Die Hype-Park Area ist insgesamt sehr schön. Neben den beiden Highlights gibt es noch einiges mehr zu sehen. Da ist Val-Kill, wo Eleonore Roosevelt nach dem Tod ihres Ehemanns gelebt hat (in dem großen gemeinsamen Haus wollte sie nicht bleiben) aber auch viele andere schöne Häuser von Leuten mit berühmten Namen. Nicht alle sind aber zu besichtigen. Ein schöner Wanderweg ist der Roosevelt Farm Lane Trail, der von Roosevelt Home durch seine ehemalige Farm nach Val-Kill führt.
Übernachtet haben wir im Golden Manor Motel (inhabergeführt) zu einem sensationellen Preis von 65$ netto. Auch wenn es so bei Google Maps stand, hätte ich nie erwartet, daß wir in dieser Touristen-Gegend so billig übernachten können. Das Zimmer war gut und ruhig. Ein annehmbares Frühstück war im Preis inbegriffen. Die asiatischen Besitzer waren gleich begeistert, als wir uns als Deutsche zu erkennen gaben. Sie waren auch schon mal bei uns im Urlaub gewesen und mussten uns unbedingt ihre Bilder aus Heidelberg zeigen.
Um die Ecke war eine Brauerei-Gaststätte, in der wir gut gegessen haben. Aus dem Restaurant-Bereich hatte man einen Blick auf den Brauerei-Bereich. Auf der Speisekarte war bei jedem Gericht angegeben, welches der eigenen Biere sie dazu empfehlen. Ich habe es mir nicht nehmen lassen, zwei ihrer Eigenproduktionen zu probieren. Das Big Easy Blonde war sehr gut, das andere weniger. Aber ich stehe sowieso auf Bud Light.