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USA 2016 - Der Mittlere Osten

09.09 (Fr) Niagara Fälle, Ontario-See

Die Niagara-Fälle sind ja durchaus umstritten. Für die einen sind sie das größte, anderen kaum einen Besuch wert. Nun wollen wir uns selbst einen Eindruck verschaffen und machen uns auf den Weg. Als erstes fällt uns während der Fahrt über dem Hafen von Bufallo eine riesige weiße Rauchsäule auf, und wir fragen uns, welches Industrie-Werk wohl dafür verantwortlich ist. Wie sich herausstellt, ist das kein Industrie-Produkt sondern die Gischtsäule der Niagara-Fälle, genauer der kanadischen Horseshoe-Fälle. Auf dem folgenden Bild bekommt man einen Eindruck davon. Auch wenn sie da nicht so gewaltig hoch wirkt wie aus der Entfernung.

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Wir parken am Visitor Center auf der amerikanischen Seite. Von dort sind alle Sehenswürdigkeiten und Aussichtspunkte zu Fuß oder mit dem Trolly ($3/Person) zu erreichen. Man hört oft, daß die kanadische Seite schöner ist. Das kann ich nicht beurteilen (war ja nicht da), aber glauben mag ich das nicht. Es ist sicherlich vergleichbar. Die Fälle sind wirklich beeindruckend, besonders auch wie dicht man herankommt. Es gibt eine Stelle, da steht man 1m neben der Abbruchkante, von dieser nur getrennt durch eine kaum hüfthohe Balustrade. In Deutschland stände da sicherlich ein mindestens 2m hoder Drahtzaun.

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Wir haben natürlich auch die obligate "Maid of the Mist" Bootsfahrt gemacht. Es ist schon beeindruckend, mit dem Schiff ein paar Meter vor den Fällen zu verweilen. Übrigens auch vor den kanadischen Horseshoe-Fällen (waren wir dabei in Kanada?). Viel sehen tut man aber nicht, denn man ist vollkommen eingehüllt von der Gischt. Ohne den kostenlosen blauen (die Kanadier verteilen rote) Regenponcho wäre man pitschnass. Als Brillenträger hat man noch das Problem des fehlenden Scheibenwischers. Auch das fotografieren ist nicht einfach, die Kamera und die Linse werden auch triefend nass. Wohl dem, der ein wasserdichtes Galaxy S7 hat. Wenn man diese Tour (wie wir) zu Beginn macht, empfiehlt es sich auf Strümpfe zu verzichten. Die Füße werden unweigerlich nass, und nackte Füße trocknen wesentlich schneller. Nach dieser Erfahrung haben wir auf die "Cave of the Winds" Tour und die gelben Regenponchos verzichtet.

Nach ca 3h hatten wir alles gesehen, was uns interessierte. Auf Attraktionen wie das Aquarium, das Adventure Theater und Niagara Gorge Discovery Center haben wir verzichtet, weil für uns nicht so wichtig. Einen der Aussichtstürme hätten wir vielleicht noch bestiegen, aber erstens stehen beide in Kanada (und wir waren ja in den USA) und zweites hat uns der Aussenaufzug auch etwas abgeschreckt. Viele schwärmen auch von einem Helikopter-Flug über die Fälle. Ich habe die Hubschrauber fliegen gesehen. Sie fliegen deutlich über den Wolkenkratzern und den Aussichtstürmen. So viel besser kann die Aussicht aus der Luft also eigentlich nicht sein.

Zum Abschluß gönnten wir uns noch einen Drink im Hardrock Cafe direkt am Parkplatz des Visitor Center. Dieses trägt seinen Namen mal zurecht, ein riesiges, schön eingerichtetes, Cafe und nur ein winziger Merchandise-Bereich.

Zusammenfassend kann ich sagen, daß wir etwas enttäuscht von den Fällen waren. Das ganze hat mehr den Charakter eines Freizeit-Parks als eines Naturwunders. Als Naturfreunde haben wir in den USA (und auch auf dieser Reise) vieles gesehen, was uns besser gefallen hat. Aber wir waren da und können nun mitreden. Einen weiteren Besuch hier wird es aber nicht geben.

Da ich ursprünglich einen ganzen Tag an den Fällen eingeplant hatte, müssen wir nun etwas umdisponieren. Wir machen uns auf den Weg zur Mündung des Niagara in den Ontario-See. Die Fahrt führt immer am Niagara entlang und bietet viele schöne Ausblicke auf den Fluß. Besonders beeindruckend sind die Whirlpool Rapids, eine Ansammlung von Stromschnellen in einer Schleife des Niagara. Auf kanadischer Seite führt eine Seilbahn über diese Schleife. Die Aussicht aus der Gondel muss grandios sein, wenn man sich traut, sie zu benutzen.

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An der Mündung liegt das Old Fort Niagara im gleichnamigen State Park. Im Gegensatz zu vielen anderen Forts in den USA gibt es hier Steingebäude, eine imposante Steinmauer und steinerne Tore mit Zugbrücken. Im Eintrittspreis ist eine Führung inbegriffen, die man mitmachen kann, aber nicht muss. Interessant ist der Ausblick auf den Ontario-See. Man kann am anderen Ufer sehr sehr klein die Skyline von Toronto erkennen (bei entsprechendem Wetter). Alles von dem Fort ist nicht erhalten. Da wo der Hafen war, zwischen Niagara und der Steinmauer des Forts, stehen nun Privathäuser ...

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Weiter geht die Fahrt entlang des Ontario-Sees nach Osten. Die Straßen sind nicht so dicht am Ufer wie am Erie-See. Aber es gibt immer wieder schöne Aussichten auf den See. Ans Ufer führen nur Stichstraßen zu Marinas oder State Parks. Die Küste ist da wo wir waren eine Steilküste, also kein Strand.

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Insgesamt waren wir vom Ontario-See auch etwas enttäuscht. der Erie-See hat uns besser gefallen. Hinweis: wenn man den Lake Ontarion State Parkway benutzt, sollte man das tunlichst in Ost-West Richtung tun. Alle Aussichtspunkte liegen natürlich auf der See-Seite und sind von der West-Ost Fahrspur nicht zu erreichen ... Da es uns am Lake Ontario nicht so gut gefallen hat, kürzten wir die Fahrt etwas ab und fuhren nach West-Henrietta ins Inland.

West-Henrietta hat nichts besonderes zu bieten, aber es hat Motels und liegt auf unserer geplanten Route. Übernachtet haben wir wieder mal in einem Red Roof Inn (gut und günstig) aber ohne Frühstück. Dann haben wir in dem Ort aber doch noch was besonderes gefunden, das "Nashvilles".

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Karaoke und Live-Musik ist noch nicht so besonders. Aber an diesen Tagen möchte ich nicht in dem Days Inn übernachten. Viele Zimmer sind direkt neben dem Lokal. Viel interessanter war, daß man in dem Lokal auch essen konnte und zwar sehr gut und sehr billig. Ein 12oz Sirloin für 10$, ein 12oz Ribeye für 12$, das soll erst mal jemand nachmachen. Die Bierpreise waren entsprechend, 2$ wegen Happy Hour, normal $2,50.

So fand dieser Tag ein gutes Ende. Ausserdem haben wir einen Tag gegenüber dem Plan herausgeholt. Mal schaun, wie wir den nutzen.