Leider hatte die Wettervorschau recht. Die ganze Nacht hat es geregnet und jetzt am Morgen grauer Himmer, leichter Regen, leichter Wind und etwas kühl. Das ideale Wetter für eine Bootsfahrt. Aber Sie war gebucht und nicht mehr stornierbar, also nehmen wir sie auch wahr.
Ersmal mit der kostenlosen Fähre nach Manhatten, dann mit Metro und Bus zu den Chelsea Piers. Wir haben eine Metro Card (Prepaid). Damit kostet jede Fahrt $2,75 und innerhalb von 2h kann man beliebig oft umsteigen. Und ja, eine Karte reicht für 2 Personen. Nachdem der erste die Schranke passiert hat, gibt er die Karte einfach an den zweiten weiter. Es war unser erster Versuch mit dem ÖPNV in New York und es hat alles gut geklappt. Wenn wir die Metro-Station auf dem richtigen Ausgang verlassen hätten, hätten wir sogar direkten Bus Anschluß gebabt. So mussten wir leider 20 Minuten warten und genossen die 23th Street und den Madison Square Park im Regen.
Die Chelsea Piers haben sich auf Sport konzentriert, in den Hallen kann man die verschiedensten Sportarten ausführen, von Fußball über Turnen bis hin zu Golf. An die Historie, wie die Ankunft der Überlebenden der Titanic, erinnern nur großflächige Bilder und Informationstafeln. Parkhäuser und ein paar wenige Restaurants gibt es auch. Ansonsten machen die Piers ihrem Namen alle Ehre, es liegen da viele Boote. Private Yachten genau so wie viele Touristen-Schiffe, die von hier abfahren. Und genau deswegen waren wir ja da hingefahren.
Wir hatten bei der Classic Harbor Line eine Rundfahrt rund um Manhatten gebucht, mit einem Architekten der interessante Infos zu vielen Gebäuden und deren Erbauern lieferte. Die Fahrt findet statt auf einer Motoryacht aus den 20er Jahren. Die Reederei hat zwei davon, die Manhatten (mit der sind wir gefahren) und die unwesentlich größere Manhatten II.
Die Masten gehören nicht zu der Motoryacht, sondern zu einem daneben liegenden Schoner derselben Reederei. Sie bieten auch Segeltouren an. Die Yacht hat Platz für ca 40 Leute, ist also angenehm klein. Das erste Getränk (auch alkoholisch) an Bord ist kostenlos, ebenso ein kleiner Imbiss zur Hälfte der fast 3h dauernden Fahrt. Normaler kann man die Fenster der Kabine öffnen, aber bei dem aktuellen Wetter ging das natürlich nicht. Man konnte aber im Bug-Bereich ins Freie gehen. Manhatten umrunden konnten wir leider nicht, da der Harlem River zuwenig Wasser hatte. Das wird auch nicht garantiert (bei der Buchung wird darauf hingewiesen). Alternativ sind wir dann einmal nahe Manhatten gefahren und das andere Mal nahe Brooklyn und New Jersey. Die Aussichten auf die Skylines und die Brücken waren beeindruckend, wären bei schönem Wetter aber sicherlich noch viel spektakulärer gewesen (genau wie die Fotos).
Dicht bei den Chelsea Piers ist der
High-Line Park, unser nächstes Ziel. Ungefähr 2/3 des Parks können wir von hier in Richtung Süden durchlaufen.
Vom High-Line Park waren wir etwas enttäuscht, da hatten wir uns mehr versprochen. Das lag sicherlich auch am Wetter, es regnete immer noch. Aber wenigstens waren viele Teile aktuell überdacht. Allerdings unfreiwillig, die Dächer sollten nur vor herabfallenden Gegenständen von den naheliegenden Baustellen schützen. Im Umfeld werden zwischen Park und Hudson River gerade einige Hochhäuser gebaut. Auch die Jahreszeit war sicher nicht die beste. Wenn die Pflanzen blühen ist es sicherlich sehr schön da. Die Aussichten zum Wasser hin waren nur sehr beschränkt, und landeinwärts in dem so viel gerühmten Meatpacking District gab es auch nur Baustellen zu sehen. Sehenswerte Bilder kann ich leider nicht bieten.
Mit der Metro ging es dann in den Financial District. Die Börse war kaum zu sehen (Baustellen überall), die Trinity Church war geschlossen für Besucher (gab irgendeine Veranstaltung da, war Sonntag) und der Charging Bull war umlagert, wie immer, von Besuchern. Im Regen alles nicht so erfreulich. Sind dann noch den Anfang des Broadway entlang spaziert und haben einen Abstecher in den Battery Park gemacht. Bei schönen Wetter hätte es ganz nett sein können, aber bei Regen ... Darum gibts auch nur ein ganz paar Bilder.
Zurück nach Staten Island mit der kostenlosen Fähre. Durchnässt und auch etwas durchgefroren gönnten wir uns ein gutes (und auch teures) Restaurant zum Essen, das
Beso. Ein Spanier, leckere Tapas und wirklich nett. Tischdecken und Stoff-Servietten, das Bier wurde aber trotzdem ohne Glas serviert. Also eben typisch amerikanisch.